Zehn gute Gründe für Hauskreise

1. Hauskreise bieten ein geistliches Zuhause 

Hauskreise sind „Kirche“ in kleinster Einheit, „Kirche in den Häusern“. Jedes Gemeindeglied bekommt so die Chance, innerhalb der Gesamt-Gemeinde eine Familien-Gruppe zu finden. Je stärker eine Gemeinde wächst, umso wichtiger werden vertrauensvolle Beziehungen im überschaubaren Rahmen. Hauskreise sollten von einem Klima aufrichtiger Liebe, gegenseitiger Annahme und herzlicher Gemeinschaft geprägt sein. 

2. Hauskreise stehen für ganzheitliches Leben 

Die sprichwörtliche Trennung von Sonntag und Alltag wird im Hauskreis durchbrochen. Wer sich zur verbindlichen Teilnahme an einer Kleingruppe entscheidet, kann auf Dauer kein „Sonntags-Gesicht“ aufrecht erhalten. Persönliche Nöte werden mit den anderen geteilt, Lasten gemeinsam getragen und ermutigende Erfahrungen ausgetauscht (1.Korinther 12,26). Schließlich kann sich in Hauskreisen eine Festkultur entwickeln: Höhepunkte des Lebens werden miteinander gefeiert, Freizeit wird gelegentlich gemeinsam gestaltet. 

3. Hauskreise sind effektive Lerngruppen 

Ein Hauskreis von acht bis zwölf Personen bildet eine Großfamilie und zugleich eine kleine Lerngruppe. Hier kann jeder zu Wort kommen, ohne dass sich Cliquen bilden oder einzelne untergehen müssten. Geistliches Wachstum geschieht am besten, wenn „Wort und Werk“ zusammenkommen: Biblische Lehre und die Umsetzung im Alltag. Wenn die Gruppe Bereitschaft zu gegenseitiger Rechenschaft zeigt, bleibt es nicht bei der Theorie: Im Gruppengespräch zeigt sich, ob die Einzelnen zu „Tätern des Wortes“ werden (Jakobus 1,22). 

4. Hauskreise sind Orte der Heilung 

Die Anforderungen an Seelsorge, Beratung und Heilung in unseren Gemeinden werden in dem Maß zunehmen, wie die gesunden Familienstrukturen in unserer Gesellschaft zerbrechen und Menschen aus der Balance geraten. Wenn wir uns nicht auf „fromme Inseln“ zurückziehen wollen, müssen unsere Gemeinden zur „heilenden Gemeinschaft“ werden bzw. „Räume der Heilung“ anbieten. Das Gebet füreinander und der Dienst der Heilung lässt sich am besten im geschützten Rahmen eines Hauskreises einüben. 

5. Hauskreise ermöglichen geistliches Wachstum 

Eigentliches Ziel der Kleingruppen ist das Wachstum der einzelnen Christen in ihrer Beziehung zu Gott. Als Jesusjünger sollen sie zur Reife kommen, Gehorsam einüben und ihren Glauben im Alltag bewähren. Sowohl tiefsitzende Überzeugungen als auch eingefleischte Verhaltensmuster lassen sich nur durch die Nähe zu anderen Christen verändern (Römer 12,1-2). Mit wachsender Größe sollten Hauskreise zur parallelen Bildung von Freundschaften, Zweierschaften oder seelsorgerlich ausgerichteten Beziehungen beitragen. 

6. Hauskreise bringen Begabungen ans Licht 

Aus der Beziehung zu Gott und in der Beziehung zueinander können Christen ihre Gaben einbringen. Dazu gehören natürliche Begabung und Ausbildung; aber auch die Gaben des Heiligen Geistes werden am besten im Raum einer Kleingruppe empfangen und eingesetzt (1 Petrus 4,10). Unterschiedliche Gaben führen zu einer wertvollen Ergänzung (z.B. im Hören auf Gott) und lassen Menschen ein unverwechselbares Profil bekommen. Der Hauskreis hilft den Einzelnen schließlich, den Gaben entsprechende Aufgaben in der Gemeinde zu finden. 

7. Hauskreise erfordern Eigenverantwortlichkeit 

Die Reformation gab der Christenheit das Verständnis vom „Priestertum aller Gläubigen“ zurück: „Wir werden allesamt durch die Taufe zu Priestern geweiht“, schrieb Martin Luther 1520 im Blick auf 1 Petrus 2,9. „Daraus folgt, dass … Geistliche und Weltliche wahrlich keinen anderen Unterschied haben als denjenigen des Amtes.“ Leider blieb auch dieser Ansatz in der Theorie stecken, sodass die meisten Gemeinden bis heute geprägt sind vom Modell: Einer bietet das Programm von vorne – der Rest besteht aus passiven „Gottesdienstbesuchern“. Hauskreise durchbrechen dieses Schema als Laienbewegung an der Basis: Die Gemeinde beginnt, sich selbst zu organisieren! 

8. Hauskreise fördern Evangelisation im Kleinen 

Gerade wenn Christen am Anfang ihres Glaubens stehen, spielen Hauskreise eine tragende Rolle. Ihr geistliches „Feuer“ und ihre bisherigen Kontakte können die Kleingruppe vor frommer Selbstgenügsamkeit bewahren. „Gott hat die Welt so sehr geliebt“, dies darf uns nie aus dem Blick geraten (Johannes 3,16)! Ob Hauskreise nun für ihre Nachbarschaft oder für einzelne Noch-nicht-Christen beten; ob sie bewusst evangelistisch ausgerichtet sind oder von Zeit zu Zeit gästefreundliche Treffen anbieten – sie sollten natürliche Formen der „Freundschafts-Evangelisation“ fördern und den Einzelnen in ihrem Zeugnis helfen. 

9. Hauskreise lassen sich vervielfältigen 

Hauskreise sind Einrichtungen auf Zeit mit dem Ziel der „Vermehrung durch Zellteilung“. Dies bedeutet jedoch, dass Menschen immer wieder einander loslassen und sich auf neue Kontakte einstellen müssen. Jede Teilung (nicht „Spaltung“) ist allerdings ein Grund zum Feiern! Wenn Raum für neue Teilnehmer entstehen soll, muss der Nachwuchs an Leitern frühzeitig gefördert werden. So bieten Hauskreise die Chance der Stabübergabe von einer Generation an die nächste. Der Vorteil von Kleingruppen liegt darin, dass sie einfach zu organisieren sind, kaum Geld kosten und die Gesamtgemeinde als Institution entlasten. 

10. Hauskreise sind besser vor Verfolgung geschützt 

Was bliebe im Krisenfall von unseren Gemeinden übrig, die normalerweise so sehr vom Kirchengebäude abhängig sind? Die verfolgte Kirche weltweit wächst und organisiert sich fast ausschließlich über Haus-Gemeinden. Wir sollten in „sicheren“ Zeiten zumindest anfangen, eine parallele und viel effektivere Struktur aufzubauen: Kirche in den Häusern! 

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