„Alte und neue Gemeindeformen“
Modelle der Hoffnung – Szenarien und Fragen
von Swen Schönheit
1. Neubesetzung einer Pfarrstelle bzw. keine Nachbesetzung mehr
- Wer leitet die Gemeinde künftig?
- Wer sorgt für Kontinuität und garantiert das geistliche Profil?
2. Fusion mehrerer Gemeinden zu größeren pastoralen Räume
- Wie sind die Mehrheitsverhältnisse in einem gemeinsamen Kirchenvorstand?
- Kann eine geistlich geprägte Gemeinde ihr eigenes Profil behalten?
- Oder wird sie „einverleibt und neutralisiert“?
3. Einzelne lebendige Gruppen sind auf sich gestellt – ohne „geistliche Abdeckung“
- Geprägt vom geistlichen Aufbruch früherer Jahrzehnte haben Hauskreise durchgehalten …
- Frühere Pfarrer/innen waren ihnen unterschiedlich zugetan.
- Jetzt leben sie faktisch ohne Hirten …
- Offene Fragen:
- Sollen sie zu einer eigenständigen „evangelischen Gemeinschaft“ werden?
- Wer könnte sie „apostolisch“ begleiten und fördern?
- Werden sie sich einer Freikirche zuwenden (also „auswandern“) – oder sollen/können sie auf Dauer zweigleisig fahren?
4. Eine Gemeinde entdeckt ein neues „Herzstück“ – und erreicht dadurch neue Menschen
- Ergänzend zur bisherigen und bewährten Gemeindearbeit wird ein neues Herzstück entdeckt …
- Neue Leute engagieren sich – und die Ortsgemeinde entwickelt „neue Ausdrucksformen“
- Beispiele:
- „Kirche Kunterbunt“
- Glaubenskurse
- Familienzentren / Nachbarschaftstreff
- soziale Dienste im Quartier
- Café International
5. Eine Neugründung (Startup): Gemeinde geht dorthin, „wo die Menschen sind“
- Nicht mehr Kirche „vom Kirchenturm“ her gedacht, sondern am Sozialraum orientiert
- „Kirche für andere“ in deren Ausdrucksform … meist missionarisch-diakonisch ausgerichtet
- Offene Fragen:
- Verhältnis zu bestehenden Ortsgemeinden?
- Vernetzung solcher Startups und gegenseitiges Lernen?
Swen Schönheit / Siemen van Freeden (2024)
www.gge-deutschland.de | www.brueckengemeinde.com | www.die-zeltstadt.de

Theologische Entwicklungen (1981)
Seit der Aufklärung prägen Vernunft, Kritik und Individualismus die Theologie: Dogma tritt zurück, Bibel wird historisch-kritisch erforscht, Glaube anthropologisch gedeutet – bis zu Bultmann und Marxen.
Reformation als bleibende Aufgabe (2017)
Kirchliche Judenfeindschaft von Nizäa bis NS, spätere Umkehr: bleibende Erwählung Israels, Schuldbekenntnis und Aufruf zur Versöhnung.
Was meinen wir eigentlich mit „Kirche“?
Gemeindeumbau nötig: Pfarrer überlastet, Gemeinde unmündig. Ziel: Befähigung statt Versorgung, Vision und Missio Dei, geistliche Reife, strategisches Delegieren, von Versorgung zu Vervielfältigung.