Juden und Christen: Entfremdung und Heilung einer Beziehung [Zitate]
von Swen Schönheit
Kaiser Konstantin und das Konzil zu Nizäa 325
Im Blick auf Ostern, „das heiligste aller Feste“ wäre es „unwürdig, wenn wir uns den Bräuchen der Juden anpassten, die ihre Hände mit dem schrecklichsten aller Verbrechen besudelt haben und deren Verstand verblendet war. …
Deshalb möchten wir nichts Gemeinsames mit den Juden haben, denn der Erretter hat uns einen anderen Weg gezeigt. … Wir wünschen uns von der abscheulichen Gemeinschaft der Juden zu trennen …“
Johannes Chrysostomos (344-407)
„Juden beten den Teufel an. Ihre Rituale sind verbrecherisch und unrein; ihre Religion ist eine Krankheit.“
„Wegen ihres Mordes an Christus sind die Juden durch den Zorn Gottes für immer verstoßen und bestraft, ohne Land und ohne Tempel. … Gott hasst die Juden und wird sie immer hassen. … Es ist die Pflicht der Christen, die Juden zu hassen. Je mehr wir Christus lieben, desto mehr müssen wir die Juden bekämpfen …“
Martin Luther: „Von den Juden und ihren Lügen“ 1543
„Was wollen wir Christen nun tun mit diesem verworfenen, verdammten Volk der Juden? … Wir müssen mit Gebet und Gottesfurcht eine scharfe Barmherzigkeit üben … Ich will meinen treuen Rat geben: Erstens, dass man ihre Synagoga oder Schule mit Feuer anstecke …
Drittens, dass man ihnen alle ihre Gebetbüchlein und Talmudisten nehme … Gottes Zorn ist groß für sie … Darum immer weg mit ihnen …“
Jakob Philipp Spener (1635-1705)
„Wie unser lieber Luther dafür plädierte, wir sollten alle Juden um des einen Juden Jesus willen lieben, so sollen wir auch ihr ganzes Geschlecht um dieses einen alleredelsten Juden Jesu willen hochachten.“
Adolf Schlatter (1910)
„Matthäus erzählt die Geschichte Jesu als Abschluss der Geschichte Israels … (Israels) Zeit ist vorbei, und wie Jesus, so haben auch seine Boten die Pflicht, ihm den nahenden Untergang anzukündigen. Das Reich erbt Jesu Gemeinde.“
Adolph von Harnack (1851-1930)
forderte die „Ausscheidung des Alten Testaments aus dem christlichen Kanon.“ Denn „der christliche Glaube ist der unüberbrückbare religiöse Gegensatz zum Judentum.“
Glaubensbewegung Deutscher Christen 1932
„Wir bekennen uns zu einem bejahenden artgemäßen Christus-Glauben, wie er deutschem Luther-Geist und heldischer Frömmigkeit entspricht.“
Domprobst Bernhard Lichtenberg (1875-1943)
„Draußen brennt die Synagoge. Das ist auch ein Gotteshaus.“
Dietrich Bonhoeffer 1943
„Eine Verstoßung der Juden aus dem Abendland muss die Verstoßung Christi nach sich ziehen; denn Jesus Christus war Jude.“
Papst Johannes XXIII. (1881-1963)
„Wir erkennen, dass ein Kainsmal auf unserer Stirn steht. … Vergib uns den Fluch, den wir zu Unrecht an den Namen der Juden hefteten. Vergib uns, daß wir Dich in ihrem Fleische zum zweitenmal ans Kreuz schlugen.“
EKiD-Synode in Berlin-Weißensee 1950
„… dass Gottes Verheißung über dem von ihm erwählten Volk Israel auch nach der Kreuzigung Jesu Christi in Kraft geblieben ist, … dass wir durch Unterlassen und Schweigen vor dem Gott der Barmherzigkeit mitschuldig geworden sind an dem Frevel, der durch Menschen unseres Volkes an den Juden begangen worden ist.“
Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland 1980
„Wir glauben an die bleibende Erwählung des jüdischen Volkes als Gottes Volk und erkennen, dass die Kirche durch Jesus Christus in den Bund Gottes mit seinem Volk hineingenommen ist.“

Transformation des Pfarramtes (2022)
Gemeinde braucht Umbau: Pfarrer sollen befähigen statt versorgen, Vision und Missio Dei vermitteln, geistlich reifen, strategisch wie Jesus delegieren und von Versorgung auf Vervielfältigung umschalten.
Aufbruch ist möglich (2019)
Die EKD verliert Relevanz, doch Aufbruch ist möglich: durch geistliche Erneuerung, Evangelium als Schatz, gelebte Gemeinschaft, Lernen von anderen, geistgewirkte Orientierung und neue Spiritualität.